Auf der Jahreshauptversammlung des Verbandes der Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVSVerband) haben die Delegierten in einer Resolution einstimmig eine Absenkung der Versicherungspflichtgrenze gefordert. Außerdem wurde der amtierende Vorstand des Verbandes im Amt bestätigt.

Die Delegierten forderten die Politik auf, alle, die grundsätzlich in der Lage wären, ihr Gesundheitsrisiko selbst abzusichern, dazu auch zu befähigen. Bereits heute würden die private Krankenversicherung in der medizinischen Versorgung einen jährlichen Mehrumsatz in Höhe von 12,33 Milliarden Euro generieren, der dem gesamten Gesundheitssystem zugutekomme, argumentierten sie. Das deutliche Absenken der Versicherungspflichtgrenze und damit die Gewährung einer Wahlfreiheit würde somit einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Finanzierung des Gesundheitssystems leisten. 

Der PVS-Verband zeigte sich überzeugt, dass eine Vereinheitlichung der Systeme weder zu einer finanziellen Entlastung der Versicherten noch zur Sicherung einer guten Versorgungsqualität beitragen kann.

 

Vorstand im Amt bestätigt
In ihrer Sitzung am Samstag haben die Delegierten außerdem den Vorstand des PVS-Verbandes im Amt bestätigt. Dr. Christof Mittmann (Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Münster) wird den Verband auch in den kommenden drei Jahren führen. Als Stellvertreter wurden Dr. Michael Klinger (Facharzt für HNO-Heilkunde, Neumünster) und Dr. Conrad Singe (Facharzt für Innere Medizin, Mannheim) gewählt.
„Wir sehen das Ergebnis als Ansporn und Auftrag zugleich, die privatärztlichen Interessen unserer Mitglieder angesichts großer sozialpolitischer Herausforderungen in den besonderen Blick zu nehmen“, sagte Dr. Christof Mittmann. Vor dem Hintergrund der Diskussion um eine finanziell ausgezehrte Gesetzliche Krankenversicherung positionierte sich Mittmann eindeutig: „Es ist keine Lösung, der GKV immer und immer wieder einfach neue Finanzquellen erschließen zu wollen.“ Vielmehr müsse sie von versicherungsfremden Lasten wie der beitragsfreien Familienversicherung entlastet werden.